Interview with Stefan Breuer

Entrepreneur and visionary

LIEBER Stefan, was hat dich veranlasst, mit deiner Familie nach Ascona zu kommen und die SEVEN GROUP zu gründen?

Die Familie Breuer war vor der Jahrtausenwende mit ihrem Familienunternehmen in der Stahlindustrie in Deutschland erfolgreich tätig. Mit dem Verkauf des Unternehmens öffnete sich für mich und meine siebenköpfige Familie ein neuer Lebensabschnitt. Aber wo sollte dieser realisiert werden, in den USA, in Deutschland oder aber in Ascona, dieser Perle am Lago Maggiore, die mich an wunderschöne Urlaubstage in meiner Jugend erinnerte. Das europäische Herz, die familiären Wurzeln und die Idylle des Ortes waren schliesslich entscheidend für die Wahl: Ascona. Aus dem bisherigen Feriendomizil wurde ein Erstwohnsitz und die 5 Kinder wurden in Ascona eingeschult. Ich genoss erst einmal die neue Situation, ich fühlte mich rasch zuhause, hatte aber noch keine klaren Projekte. Oft spiegelten sich Bilder von der Vergangenheit Asconas, der Zeit, als Künstler, Prominenz und das Jet-Set aus der ganzen Welt sich in Ascona, dem Schweizer Saint Tropez, einfand und rauschende Feste feierte. Doch nichts erinnerte mehr an die glorreichen Zeiten. Der Glanz war weg, die Marke Ascona hatte einige Patina abbekommen. Diese Tatsache weckte in mir wieder den Unternehmer und Visionär. An der Via Moscia stand der ehemalige „Place to be“, die Pizzeria Trattoria Lago mit ihrer Pianobar leer und befand sich in einem renovationsbedürftigen Zustand. Es gelang mir die Immobilie zu erwerben und diese in ein Bijou zu verwandeln. Ein modernes Gastrokonzept mit einem international bekannten Sternekoch wurde am 07.07.2007 unter dem Namen „Seven“ eröffnet. Die Idee war genial und es ging plötzlich ein positiver Ruck durch Ascona. Ja, und dann kam jedes Jahr etwas Neues hinzu. Ein neuer Lifestyle war geboren.

 

Was fasziniert dich an Ascona?

Ich bin sehr oft im Ausland, komme aber immer gerne nach Ascona meinem zu Hause zurück, denn ich fühle mich von der Schönheit des Tessins, von dieser wunderbaren Natur angezogen. Ich schätze das mediterrane Flair, diese „Bella Vita“ und last but not least den hohen Sicherheitsstandart der Schweiz.

 

Was für Projekte würdest du dir für Ascona wünschen?

Wichtig ist, dass alle Unternehmer, Politiker und Tourismusspezialisten, denen Ascona am Herzen liegt, sich gemeinsam ins Boot setzen, Ideen entwickeln und diese auch gemeinsam umsetzen. Ascona muss sich weiter öffnen und unternehmerische Initiativen dürfen nicht durch zu enge Regeln behindert werden. Ascona muss sich aber auch besser vermarkten, da besteht grosser Handlungsbedarf. Ein tolles Projekt wäre eine Hafenanlage an der Piazza vor dem heutigen Parkplatz degli Angioli (Lungolago). Ein kleiner, charmanter Yachthafen mit einem Kaffee, einer Bar, Boutiquen und einer Lounge zum Auschillen. Damit könnte sich Ascona positiv entwickeln und wieder internationales Renommée erlangen.

 

Wie verbringst du deine Freizeit in Ascona?

Ich liebe die Natur, ich laufe und schwimme und mache in der pittoresken Umgebung Ausflüge mit meiner Harley oder meinem klassischen Porsche Cabriolet. Ich geniesse den Lago Maggiore und bin gerne mit Freunden und Kunden zusammen. Ein schöner Pranzo oder eine schöne Cena mit einem guten Glas Wein macht das Leben einfach lebenswert.

 

Welches ist dein Lieblingsgericht und welchen Wein würdest du dazu answählen?

Ich liebe ein knusprig gebratenes „Galletto“ und einen Branzino nach mediterraner Art zubereitet. Dazu einen schönen Merlot del Ticino oder einen frischen Rosé.

 

Tessiner Grotto oder Fine Dining?

Gerne beides, je nach Gelegenheit. Es gibt so viele schöne Grotti, welche eine authentische Alternative zur klassisch-modernen Küche darstellen.

 

Wie wird Ascona in 10 Jahren aussehen?

Ein beachtliches Entwicklungspotential ist vorhanden, doch es braucht auch neue Players, neue Investoren, welche bereit sind zu investieren und zu verändern. Und ich wünsche mir natürlich den neuen Yachthafen an der Piazza. Voilà mein Ascona!