Ascona Emotions and Colors

Two different points of view 

Ein Segelboot, die Tür öffnet sich bei Tagesanbruch, ein Mann. Die ersten Sonnenstrahlen streicheln seine Augen, frische Luft beflügelt sein Gemüt. Der erste Gedanke, der dem Mann morgens durch den Kopf geht, während sein Blick die Weite des Lago Maggiore umarmt, ist immer derselbe: „Blau ist die Farbe des Friedens“.

Er ist ein erfolgreicher Mensch, seine Tage sind ausgefüllt, doch nach der Arbeit kommt er jeden Abend hierher zurück, um tief unter Deck zu schlafen. Wahrscheinlich hat er sich noch nie gefragt, warum er das tut, aber etwas in seinem Inneren weiß es ganz genau: Es hat mit dem Wasser zu tun, das ihn wiegt, bis er einen naturnahen Zustand erlangt, und es liegt am Blick auf die Berge, die ihm das Gefühl geben, zugleich stark und geschützt zu sein. Ein paar Stunden vergehen, da öffnet ein junges Paar die Fenster eines komfortablen Hotelzimmers. Der Glanz des Wassers und die fröhliche Vitalität der Seepromenade vermitteln sofort Energie und Zuversicht. Beim herzhaften Frühstück stellen sich die beiden spielerisch vor, was sie im Laufe des Tages tun werden. „Polo? Segeln? Ein Ausritt? Die Wanderwege in der Umgebung sollen fantastisch sein“ meint er. „Immer so sportlich!“, lacht sie. „Warum besuchen wir stattdessen nicht einige Kunstgalerien? Lass uns doch heute Abend einen schönen Cocktail im Städtchen trinken.“ Wer das ganze Jahr über in Ascona lebt, weiß nur zu gut, was es mit dieser Gewissheit des Möglichen auf sich hat, wie es sich anfühlt, jeden Morgen in einem Ort aufzuwachen, wo alles einfacher, alles zum Greifen nahe ist. Wenn man am gleichen Tag in einem einzigartigen Restaurant ein höchst originelles Gericht genießen und sich beim Wassersport austoben kann. Welch erbauliche Empfindung, dass man hier, was auch immer passiert, in einem Hafen der Harmonie weilt, die von den Molen her durch das Labyrinth der Gassen und Plätze in die Ortsmitte dringt.  Die pastellfarbenen Fassaden fügen der kristallklaren Atmosphäre einen heiteren Tupfer hinzu. Die Natur liegt gleich um die Ecke, vom intimen Eden der Brissago Inseln bis zum Monte Verita. Es ist kein Zufall, dass Persönlichkeiten aus ganz Europa, ja aus der ganzen Welt, ob Schriftsteller oder Maler oder einfach Menschen auf der Suche nach neuer Sinnhaftigkeit, in Ascona Station gemacht haben. Das örtliche Mikroklima ist nicht allein eine Frage der sauberen Luft: Es ist ein Geisteszustand. Nur wenige Minuten entfernt von einem leicht erreichbaren Flughafen, der perfekt an den öffentlichen und privaten Verkehr angebunden und gleichwohl frei von Rummel ist, überrascht Ascona alle Ankömmlinge, kaum haben sie ihren Fuß auf das Pflaster des Ortes gesetzt. Das Leben hier ist friedvoll und gleichzeitig voller Reize. Das Überraschende erweist sich in vielfältigsten Formen: in den gewundenen Noten der Jazzmusiker und den verqueren Possen der Straßenkünstler anlässlich ihrer berühmten Festivals, in internationaler Musik, in großem Kino. Doch ebenso im Wasser, das die Füße der Kinder an einem weichen Strand umspült oder im Geschmack der lokalen Küche, mit dem See und den umrahmenden Gipfeln vor Augen. Oder im konzentrierten Blick eines bärtigen Fischers, der auf seine Schnur starrt, während seine Gedanken irgendwohin wandern. Ascona ist Kunst im Herzen der Natur und umgekehrt: Darin besteht sein Gleichgewicht, seine Schönheit. Und in der Tat ist Blau die Farbe des Friedens. Den Einheimischen ist das wohl vertraut – es ist Zeit, dass auch Sie dies entdecken.